Geissbockheim Erhalten – Plätze für unsere Pänz

1. September 2025 Kommentare deaktiviert für Geißbockheim als Heimat unseres 1. FC Köln erhalten (Die Abrechnung) Allgemein

Geißbockheim als Heimat unseres 1. FC Köln erhalten (Die Abrechnung)

„Der 1. FC Köln gehört ans Geißbockheim wie der Rosenmontagszug zum Karneval. Für uns gibt es nur
einen Standort für unseren Verein: Das Geißbockheim an der Franz-Kremer-Allee.“ Mit diesen Worten
haben wir uns als Südkurve 1. FC Köln vor mehr als anderthalb Jahren das erste Mal öffentlich zu Wort
gemeldet und den Startpunkt für den Kampf um den Erhalt des Geißbockheims als Heimat unseres 1. FC
Köln gesetzt. An dieser Prämisse hat sich seitdem nichts geändert. Durch viele konstruktive Gespräche
mit Fans, Verein und Politik fühlen wir uns in unserer Haltung gestärkt. Der Ausbau des Geißbockheims
im Grüngürtel stellt nach wie vor die beste Lösung dar. Neben der so wichtigen emotionalen Komponente
für alle, die es mit dem 1. FC Köln halten, ist es vor allem aber auch aus ökologischer und finanzieller
Sicht der beste Weg für Stadt und Verein. Um unsere Position zu festigen, führen wir euch sinnbildlich
durch die Thematik und zeichnen die Entwicklung der Argumentation nach.


„Der Bebauungsplan für das Geißbockheim ist fehlerhaft. Ende, aus.“
→ Zugegebenermaßen kein Argument, sondern Faktenlage. Doch worum geht es genau? Im
Bebauungsplan sind vier neue Kleinspielfelder verankert, die auch der Kölner Bevölkerung offen stehen.
Diese sind im Bebauungsplan als Grünfläche deklariert, müssten aber als Sportfläche deklariert sein.
Was als marginal erscheint, ist der Ursprung für die nicht enden wollende Debatte ums Geißbockheim.
Eine Heilung des Bebauungsplans wäre Formsache, hätten sich in der Zwischenzeit nicht die
Mehrheitsverhältnisse im Kölner Stadtrat verändert. Ob der Bebauungsplan wirklich unwirksam ist, wird
derzeit juristisch geklärt. Der Entschluss des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig hat zumindest
entschieden, dass das Oberverwaltungsgericht NRW den Bebauungsplan für den Ausbau am
Geißbockheim „mit rechtlich nicht tragfähigen Erwägungen für unwirksam erklärt hat“. Auf der Zunge
zergehen lassen: Eine Nonsens-Fehldeklaration, wo kein Hahn nach kräht, bringt alles ins Stocken und
dann müssen zwei Gerichte darüber entscheiden, ob diese Fehldeklaration juristisch überhaupt haltbar
ist. In solchen Momenten fällt es schwer zu glauben, dass wir auf dem Mond waren.


„Der Ausbau des Geißbockheims zerstört den Grüngürtel und ist schlecht für die Umwelt.“
→ Die Fläche, die der Ausbau des Geißbockheims in Anspruch nimmt, beträgt 0,6% der Gesamtfläche
des Grüngürtels. Weder ein Industriepark noch Hochhäuser entstehen hier, sondern drei neue
Fußballplätze für das sportliche Aushängeschild unserer Stadt, dem größten Emotionsträger neben Dom
und Karneval. Gutachten haben die Bedenken „Freiluftschneise und Erderwärmung“ aus dem Weg
geräumt und moderne Kunstrasenplätze haben Drainagesystemen, bei der die Fläche nicht als versiegelt
gilt. Wasser kann versickern, Regenwürmer bräuchten nicht umgesiedelt werden. Und by the way: Der
Alternativvorschlag „Marsdorf“ aus Teilen des Stadtrats ist aus Umweltsicht wohl das absolute K.O.
Kriterium. Es zeigt sich hier deutlich, dass es nicht um Umweltbelange, sondern um Ideologie und
Befindlichkeiten der jeweiligen Parteien geht. Dort wäre wirklich Fläche neu versiegelt worden und das
um einen Faktor x-fach größer.


„Der Grüngürtel gehört allen.“
→ Das ist richtig, das soll auch so bleiben. Konrad Adenauer hatte einst mit seiner Idee der Vollendung
des Grüngürtels diese Fläche bereits dem Sport und der Gesundheit verschrien. Eine Zweckentfremdung
ist hier also erstmal nicht zu erkennen. Der größte Fußballclub Kölns baut drei neue Trainingsplätze und
lässt für die sportliche Aktivität der Kölner Bevölkerung zusätzlich vier Kleinspielfelder entstehen. Und
wenn man davon spricht, dass der Grüngürtel allen gehört, gehört er eben auch nicht nur den Bandanatragenden Hundebesitzer*innen aus Lindenthal, die vorgaukeln mit ihren Hunden dort kacken zu gehen.
Der 1. FC Köln hat innerhalb unserer Stadt eine außergewöhnliche Strahlkraft, sodass durch einen
Ausbau am Geißbockheim der Bevölkerung weit mehr gegeben ist, als es das
Brachliegen und der Verfall dieser Fläche je könnte.


„Bevor der FC weitere Plätze bekommt, ist erstmal der Breitensport dran.“
→ Den Breitensport und den 1. FC Köln gegeneinander auszuspielen, ist vor einem
halben Jahr krachend gescheitert. Mit der im Frühjahr vorgeschlagenen „Kompromiss-
Lösung“ seitens des Stadtrats, hat man die Verzahnung zwischen dem FC und den anliegenden
Vereinen sogar gestärkt. Die Kompromiss-Lösung sah in aller Kürze vor: Nachwuchsleistungszentrum
dürft ihr bauen, dem FC gehen aber zwei Trainingsplätze verloren. Da der Bedarf des 1. FC Köln drei
zusätzliche Plätze beinhaltet, fällt es prinzipiell schwer, da überhaupt von Kompromiss zu sprechen. Als
Zwischenlösung aber durchaus denkbar, hat sich der FC auf den Weg gemacht, die Gegebenheiten der
angrenzenden Sportflächen zu prüfen. Dabei stehen aktuell nicht oder zumindest kaum nutzbare Flächen
von Blau-Weiß Köln, DJK Süd-West und Ballfieber Colonia zur Verfügung. Letztere ist übrigens im Besitz
des 1. FC Köln. Der FC baut die maroden Plätze zu bespielbaren um und teilt sich in Absprache mit den
ansässigen Vereinen die Platzkapazitäten, ein Win-win also. Doch auch an der Stelle bewegt sich die
Stadt im Schneckentempo, nichts passiert. Sinnbildlich für die Umsetzung von vielem in unserer Stadt.


„Die Stadt gibt doch keine Millionen für goldenen Wasserhähne am Geißbockheim aus.“
→ Exakt so soll es sein. Und genau deshalb macht eben auch aus finanzieller Sicht der Ausbau am
Geißbockheim Sinn. Für den Ausbau am Geißbockheim ist eine Summe von rund 50 Millionen Euro
vorgesehen, die vom 1. FC Köln selbst getragen wird. Der als Heilsbringer angepriesene
Alternativvorschlag „Marsdorf“ würde hingegen wohl rund 150 Millionen Euro kosten. Dabei wollte die
Stadt mit einem Hintertürchen-Geschäft dem 1. FC Köln Geld für das Geißbockheim zu schieben. Wir
bleiben, zugegebenermaßen etwas überspitzt, dabei: Solange die Schultoiletten in unserer Stadt so
aussehen, wie sie aussehen, muss das nicht sein. Steuergelder können an anderer Stelle besser
eingesetzt werden.


„Welche Parteien stellen sich dem Geißbockheim-Ausbau eigentlich in den Weg?“
→ Es ist die vermeintlich umweltfreundliche Ecke des Stadtrats. Deren Entscheidungen sind im Kontext
„Ausbau Geißbockheim und Zukunft des 1. FC Köln“ nicht cool, aber ideologisch stringent. Das wir diese
Art von Ideologie nicht über Argumente stellen, und schon gar nicht, wenn es um die Zukunft unseres 1.
FC Köln geht, ist selbstredend. Entsprechend konnten wir dem jüngst in einer Nacht-und-Nebel-Aktion
eingebrachten Antrag im Stadtrat, bei dem es darum ging, die Gleueler Wiese über den Mechanismus
des Erbbaurechts praktisch auf unbestimmte Zeit für den Ausbau von Fußballplätzen zu sperren, nicht
tatenlos zusehen. In der Nacht zu einer Demo aufgerufen, konnten die knapp 400 anwesenden FC-Fans
an einem Donnerstagmittag das schlimmste verhindern und durch ihre Präsenz den Antrag
abschmettern. An der Stelle nochmal Danke an alle FC-Fans, die am Start waren. Die CDU hingegen ist
sehr wechselhaft unterwegs. Stellte sich Bernd Petelkau auf der angesprochenen Demo noch als
Heilsbringer vor alle und faselte was von „Der 1. FC Köln gehört an die Gleueler Wiese, dafür stehen wir
als CDU ein“, liest man ein paar Wochen später im Wahlprogramm der CDU „Die Gleueler Wiesen sollen
dauerhaft unberührt bleiben“. Wiederum eine Woche später steht in einer zweiseitigen von der CDU
veröffentlichen PDF, dass man dem FC den Weg auf die Gleueler Wiese ermöglichen wird, wenn der
Bebauungsplan nach der Entscheidung aus Münster doch für wirksam erklärt wird. Dazu tritt Markus
Greitemann (OB-Kandidat der CDU) bei Till Quitmann im Format „Klappstuhl“ auf und äußert: „Der 1. FC
Köln hat es verdient ein Leistungszentrum zu bekommen, was dem Namen auch entspricht. Das heißt
also ein Hochbau, aber auch die Plätze haben sie definitiv verdient“. Dem pflichten wir ausdrücklich bei.
Welches Resümee lässt sich daraus ziehen? Ehrlich gesagt, man weiß es nicht. Wir werden aber genau
dort zukünftig den Gradmesser anlegen.


Nutzt am 14. September 2025 bei den Kommunalwahlen euer Wahlrecht. Uns ist bewusst, dass die
Stadtratswahl weit über das Thema Geißbockheim hinausgeht. Dennoch ist der geplante Ausbau für viele
FC-Fans ein bedeutendes Anliegen, das in die persönliche Wahlentscheidung einfließen kann. Unser Ziel
ist es, auf transparente Weise darzustellen, wie die Parteien der Kölner Stadtpolitik zu diesem Vorhaben
stehen – nicht mehr und nicht weniger. An dieser Stelle möchten wir ausdrücklich
betonen, dass wir keine Empfehlungen für politische Wahlen aussprechen – das
entspricht nicht unserem Stil.


Für den Erhalt des Geißbockheim als Heimat unseres 1. FC Köln.
Südkurve 1. FC Köln