Viele FC-Fans haben uns in den vergangenen Jahren angesprochen, ob sie vor der Stadionverbotskommission vorsprechen bzw. um Rat gefragt, wie sie mit einer Einladung umgehen sollen. Auch aufgrund der jüngsten Ereignisse möchten wir an dieser Stelle einige Hinweise geben, wie man mit einer Einladung zur Stadionverbotskommission umgehen sollte.
Die Stadionverbotskommission besteht aus verschiedenen FC-Funktionären. Aber auch ein Pfarrer, ein Justiziar, sowie ein Mitglied des sozialpädagogischen Fanprojekts nehmen an den Sitzungen teil. Wir möchten aufklären, was eine dortige Aussage für juristische Konsequenzen haben könnte, denn spätestens ab dem Punkt wird es schwierig.
Theoretisch kann jedes Mitglied der Stadionverbotskommission von der Staatsanwaltschaft als Zeuge zu dem Sachverhalt vorgeladen werden. In derartigen Fällen greift kein Zeugnisverweigerungsrecht und natürlich muss jeder Mensch vor dem Staat eine wahrheitsgemäße Aussage tätigen.
Nach wie vor halten wir die Idee der Anhörung vor einer Stadionverbotsvergabe für unterstützenswert. In der Praxis funktioniert das aber nur bei gegenseitigem Vertrauen. Hier wird allerdings auf der einen Seite Vertrauen suggeriert, auf der anderen Seite wird der Staatsanwaltschaft Tür und Tor sperrangelweit aufgestoßen, um so an Aussagen zu kommen. Nicht umsonst sehen viele Anwälte derartige Kommissionen kritisch und raten ihren Mandanten dort nicht hinzugehen.
Aber auch unabhängig der Faktenlage, haben sich die Gespräche in den Stadionverbotskommissionsrunden unserer Ansicht nach zu einer totalen Farce entwickelt. So sind Interna von erwähntem Pfarrer bei diversen Interviews mit der Boulevardpresse munter ausgeplaudert worden. Darüber hinaus findet man in genau diesen Aussagen die Bestätigung, dass FC-Fans in der Stadionverbotskommission nicht ohne Vorurteile befragt werden.
Wir raten daher allen FC-Fans:
Geht nicht zur Stadionverbotskommission! Nehmt euer Recht wahr die Aussage zu verweigern! Falls Ihr Hilfestellung benötigt, sprecht uns an oder kontaktiert uns. Auch wenn ihr unsicher seid, sprecht uns lieber an als unüberlegt zu handeln. Ebenso können wir euch Anwälte vermitteln.
Bei Fragen könnt ihr euch direkt an den Kölsche Klüngel unter kontakt@koelsche-kluengel.net wenden.