Am 18. Januar luden wir alle FC-Fans zum Südkurvenstammtisch in die Räumlichkeiten des sozialpädagogischen Fanprojekts ein. Trotz widriger Wetterumstände kamen an diesem Abend viele FC-Anhänger zusammen, um mit den Vertretern des Südkurve 1. FC Köln e. V. zu diskutieren.
Zunächst wurden die Geschehnisse rund um das Europapokalauswärtsspiel in Belgrad angesprochen. Nachdem die anwesenden FC-Fans die dortigen Zustände aus ihrer Sicht beschrieben und kritisiert haben, wurden von den Vertretern des Südkurve 1. FC Köln e.V. Zugeständnisse gemacht. In diesem Zusammenhang wurde der Einsatz von Böller und Leuchtspuren, insbesondere auf die eigenen Spieler, selbstkritisch erwähnt und als Grenzüberschreitung bewertet. Darüber hinaus wurde festgehalten, dass die Einhaltung des Verbundbriefs durch die uns angeschlossenen Gruppen und Fanclubs weiterhin der Anspruch sein wird. Auf die Frage nach Konsequenzen ergänzten unsere Vertreter, dass man sich bei dieser Frage vermehrt auf das Einfangen einzelner Leute konzentriert um gewisse Zustände auch weiterhin kanalisieren zu können. Die Vertreter des Südkurve 1. FC Köln e. V. sind sich ihrer Verantwortung in dieser Hinsicht durchaus bewusst, räumten aber dazu auch ein, dieser Verantwortung in Belgrad nicht gerecht geworden zu sein. Am Ende der Diskussion war man sich darüber einig, dass eine Spaltung der Kurve, unter der die Unterstützung der eigenen Mannschaft leidet, nicht sein kann.
Die Frage wie man die Bindung zum Rest der FC-Anhängerschaft herstellen kann, konnte nicht abschließend beantwortet werden. Die Vertreter des Südkurve 1. FC Köln e. V. sind natürlich für alle FC-Fans ansprechbar, allerdings ist es schwierig auch jeden zu erreichen. Ein Südkurvenstammtisch an einem Heimspieltag wäre zum Beispiel ein Versuch, noch mehr FC-Fans erreichen zu können.
Dass wir als Südkurve 1. FC Köln e.V. im direkten Anschluss nach Belgrad nicht auf das Spiel eingegangen sind, sondern einen kritischen Text zum aktuellen Präsidium veröffentlicht haben, fand an diesem Abend ebenfalls Erwähnung. Unsere Vertreter zeigten hierfür Verständnis und unterstrichen, dass beide Themen nicht miteinander verknüpft sind. Allerdings mussten unsere Vertreter einräumen, dass der Zeitpunkt der Veröffentlichungen ungünstig war.
Nachdem sich die Runde ausgiebig zum Belgradspiel und seinen Folgen ausgetauscht hatte, wurde das Thema „Verhältnis mit den Vereinsfunktionären“ angesprochen. Unsere Vertreter erzählten dazu rückblickend, wie sich das Verhältnis seit Anfang 2017 immer weiter verschlechtert hat und im Sommer mit der Aussprache von Stadionverboten und Sanktionen seinen Höhepunkt fand. Hierbei zeigten unsere Vertreter Verständnis, dass einige Gruppen im Dialog mit den Vereinsfunktionären seit diesem Zeitpunkt resigniert haben, konnten allerdings das Gerücht aus der Welt schaffen, dass der Südkurve 1. FC Köln e. V. nicht mehr mit eigenen Vertretern an der AG Fankultur teilnimmt. Außerdem erläuterten unsere Vertreter die verschiedenen Zusammenhänge der Proteste gegen den Vorstand. Innerhalb dieser Thematik platzierten wir u.a. Punkte wie den Stadionneubau, den Umgang mit der Mitgliederinitiative „100% FC sowie den möglichen Einstieg von Investoren. Hierzu werden wir in naher Zukunft mehrere gesonderte Texte veröffentlichen.
Am Ende der Veranstaltung konnten noch Fragen zu den Auswärtsspielen in Leipzig und Bremen beantwortet werden. So hat sich der Standpunkt vieler Gruppen des Südkurve 1. FC Köln e. V. zum Spiel in Leipzig gegenüber dem Vorjahr nicht geändert. Die Vorgehensweise zum Montagsspiel in Bremen konnten die Gruppen allerdings noch nicht abschließend diskutieren. Sofern es hierzu Neuigkeiten gibt, halten wir euch auf dem Laufenden.
Wir danken allen Teilnehmern des Südkurvenstammtischs für die lebhaften Diskussionen und die sachlichen Wortbeiträge. Außerdem möchten wir uns bei dem Kölner Fanprojekt für die Bereitstellung der Räumlichkeiten bedanken.