Die Mitglieder der DFL haben am 11. Dezember 2023 den Weg für einen Investoreneinstieg frei gemacht. Die Liste der Kritikpunkte zu diesem Vorhaben ist lang und hinlänglich bekannt. Der Investoreneinstieg ist eine Wette auf die Zukunft. Sollte diese Wette nicht aufgehen, werden die Vereine schon bald dazu gezwungen sein, eigens auferlegte rote Linien zu verrücken, um die Mindereinnahmen, die durch die Beteiligung des Investors an den Medienerlösen entstehen, ausgleichen zu können. Weitere Anstoßzeiten und ggf. neue Austragungsorte werden die Folge sein. Ganz ohne Mitbestimmungsrechte des Investors.
Es ist aber vor allem die Art und Weise, wie das Abstimmungsergebnis in der DFL zustande gekommen ist, die eine nicht mehr zu akzeptierende Grenzüberschreitung darstellt. Wir sehen uns daher zu den andauernden Protesten gezwungen. Es ist die einzige Möglichkeit eine Öffentlichkeit für die illegitime Abstimmung in der DFL zu schaffen.
Bereits der Zeitpunkt der erneuten Abstimmung über den Einstieg eines Investors in der DFL keine sechs Monate nach dem abgelehnten ersten Versuch verdeutlicht, dass die Funktionäre in der DFL kein Interesse daran hatten, die Vereine und deren Mitglieder in den Entscheidungsprozess zu involvieren. Eine konsequente Wahrung der 50+1 Regel bedarf bei derart existenziellen Fragen aber stets einer vorherigen Einbindung der Vereine und deren Mitglieder. Diese Zeit wurde den Vereinen nicht gegeben.
Heute wissen wir, dass Martin Kind sich die geheime Abstimmung zu Nutze gemacht hat und entgegen der Weisung des e.V. für den Investoreneinstieg gestimmt hat. Der e.V. ist auch in Hannover aufgrund der 50+1 Regel weisungsbefugt gegenüber Herrn Kind als Geschäftsführer der GmbH. Das „Ja“ von Martin Kind war die letzte fehlende und alles entscheidende Ja-Stimme. In Kenntnis dieser Weisung und im Wissen darüber, dass die Abstimmung erneut auf Messerschneide stand, gab man den Funktionären der Vereine so die Möglichkeit, auch entgegen der Weisung ihrer Stammvereine für den Investorendeal zu stimmen. Eine eklatante Umgehung der 50+1 Regel.
Die DFL hat damit eine rote Linie überschritten. Wir werden diese Grenzüberschreitung nicht akzeptieren. Wir stellen daher gegenüber den Vereinen und der DFL die folgenden Forderungen:
- Wir fordern eine Wiederholung der Abstimmung, die in jedem Fall öffentlich und nicht geheim zu erfolgen hat.
- Die Wiederholung der Abstimmung kann dabei erst dann erfolgen, wenn den Vereinen genügend Zeit eingeräumt wurde, das eigene Abstimmungsverhalten mit ihren Mitgliedern zu diskutieren und innerhalb der Mitgliedschaft ein Stimmungsbild einzuholen. Nur so kann der Vereinsfußball und die 50+1 Regel gewahrt werden.
Wir werden es nicht weiter hinnehmen, dass sich einige wenige Funktionäre des Volkssports Fußball bemächtigen und sich selbst über eigens auferlegte Regeln hinwegsetzen. Unsere Forderungen sind legitim. Die Abstimmung zum Investoreneinstieg war es nicht.
Wir sind daher gezwungen die Proteste in den Stadien fortzuführen, bis es zu einer Wiederholung der Abstimmung kommt. Dafür ist eine sichtbare und anstrengende Protestform offensichtlich notwendig. Dieser Protest ist legitim. Die Abstimmung zum Investoreneinstieg war es nicht.
Der Fußball gehört den Fans! Nein zu Investoren in der DFL!